Unser erster Blog-Post ist über uns, die Gesichter hinter dokudu.
Dokudu war von Anfang an eine Herzensangelegenheit, nicht nur irgendeine Marke, die etwas verkauft. Unser kleines Abenteuer-Projekt spiegelt, wer wir sind – und warum sollten wir das nicht mit euch teilen?
Helena, Lisa und ich, Emre, haben dokudu mit Hilfe unserer Familien und Freunde gegründet.
Um das gleich vorweg zu nehmen, wir kommen nicht aus dem Textilbereich. Helena (oder Heli, wie wir sie nennen) ist Lehrerin, Lisa und ich sind Anwälte. Noch vor einem Jahr konnte keiner von uns etwas mit Begriffen wie Schuss oder Kette anfangen und wir wussten auch nicht, wie ein Schützenwebstuhl funktioniert (ganz ehrlich, ich weiß es bis heute nicht – Lisa und Heli haben aber nicht locker gelassen, bis sie es verstanden haben). Wie aber sind wir an diesen Punkt gekommen?
Die Geschichte beginnt 2014, mit mir, einem Typen aus der Türkei, der seiner deutschen Freundin (jetzt Frau) Lisa etwas von seiner Kultur vermitteln wollte, nachdem wir uns gerade in New York an der Uni kennengelernt hatten. Ich wollte Lisa mehr zeigen als die Türkei, die sie aus der Zeitung kannte. Schöne Dinge statt politischem Chaos und einem für Irritationen sorgenden Präsidenten. Als Lisa nach ein paar Jahren Fernbeziehung zwischen Berlin und Istanbul schließlich zu mir zog, wurde es noch wichtiger für mich, ihr die Kultur und das Land zu zeigen, in das sie sich entschieden hatte zu ziehen.
Eines Tages auf einem alt-ehrwürdigen Basar in Istanbul, in einer dieser Ecken, die sie ausgewählt hatte, um die faszinierenden Geschichten, die ich ihr versprochen hatte, zu entdecken, fand sie ein paar handgewebte Tücher. Der Anfang einer langen Romanze mit dem türkischen Textilhandwerk.
In der Folgezeit war so ziemliches jedes Geschenk, dass wir mit nach Deutschland zu Geburtstagen, Hochzeiten oder Weihnachten nahmen, ein Tuch von diesem Basar. Und alle fanden sie toll.
Es dauerte nicht lange, bis unsere Freunde und Familie uns baten, beim nächsten Besuch mehr von diesen Tüchern aus der Türkei mitzubringen. Auf Reisen nach Deutschland kam ich mir manchmal vor wie ein Schmuggler. Mein Koffer war voller Tücher in verschiedenen Farben und Mustern, hier ein Geschenk, dort ein Mitbringsel. Auch Heli brachte ich in dieser Zeit einen Bademantel und ein Pestemal mit.
Irgendwann wurde daraus ein Insider-Joke der Art “Hey, vielleicht sollten wir Jura an den Nagel hängen und Handtücher verkaufen.”
Then life happened. Lisa entschied sich für einen besseren Job nach München zu ziehen. Sie traf dort Heli wieder, ihre langjährige und gute Freundin aus Uni-Zeiten in Würzburg, die mittlerweile Münchner Schülern (unter anderem) beibrachte, dass Fränkisch auch cool ist.
Dokudu als konkrete Idee gibt es erst seit 2020, quasi eine Geburt der Pandemie, nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, meine Kanzlei in Istanbul zu verlassen und Lisa nach München zu folgen.
Weil ich in Deutschland nicht als Rechtsanwalt tätig sein kann (und ehrlicherweise auch keine besondere Lust darauf hatte, genau das zu tun), war dokudu meine Antwort auf die gute alte Frage: Was jetzt? Ich wollte etwas Neues machen, auf meine Art. Dann erinnerte mich an unseren früheren Towel-Business Witz. Lisa, Heli und ich setzten uns zusammen und dokudu nahm Gestalt an.
Jeder von uns Dreien bringt andere Talente und Fähigkeiten mit. Lisa und Heli haben ihre ganz eigenen Gründe für dokudu, über die sie sicher noch berichten werden. Die beiden schätzen das Textil-Handwerk, die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben, gute Qualität und Design usw.
Mir gefällt die Idee, mit mir einen besseren Teil der Türkei nach Deutschland gebracht zu haben. Aber was mir noch wichtiger ist, ist ein Unternehmen auf eine Art und Weise zu führen, auf die ich stolz sein kann.
Als Anwalt habe ich mit Unternehmen aller Größen zusammengearbeitet, national und international, aus verschiedenen Industriezweigen. Neben vielen anderen Dingen hat mich diese Erfahrung gelehrt, was in der Geschäftswelt schief läuft. Ich behaupte nicht, alles zu wissen, aber wenn ich eines ganz sicher weiß, dann, wie ein Unternehmen in meinen Augen NICHT funktionieren sollte.
Für mich ist dokudu eine Chance zu zeigen, dass es möglich ist, ein Unternehmen zu führen ohne den beteiligen Menschen und der Umwelt sämtliches Leben auszuhauchen. Ein Unternehmen ist nur gut, wenn es jeden und alles um es herum hochzieht – „a rising tide lifts all boats“. Glänzende Wirtschafts-Artikel nennen das Stakeholder Kapitalismus. Wir nennen es dokudu, und wir glauben dran.