Unsere Wurzeln

Kultur

Die Türkei ist seit vielen Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum für die Textilherstellung. Gelegen am Ende der Seidenstraße, hatte die Türkei immer schon Zugang zu hochwertigen Textilien und Rohstoffen. Durch den Anbau von Baumwolle und Flachs sowie die Produktion von Seide ist die Türkei damals wie heute ein führender Lieferant für den globalen Markt.

Baumwolle

Türkische Baumwolle hat im Vergleich zu anderen Baumwollarten ca. 30mm längere Fasern. Das ist viel. Sie machen das aus der Baumwolle gesponnene Garn robuster und enorm saugfähig. Ein besonderer Auskämmprozess und die Verzwirnung des Garns sorgen für die charakteristische Weichheit des Stoffes. Auch bei der Verarbeitung des Garns gewinnt die Tradition: Die lockere und doch kräftige Webart sorgt dafür, dass der Handtuchstoff schnell trocknen kann und somit auf natürliche Weise antibakteriell ist. Bye bye muffiger Geruch!

Unsere Partner verwenden ausschließlich natürliche Baumwollfasern, die wassersparend und pestizidfrei angebaut, per Hand geerntet und verarbeitet werden. Auch für den Färbeprozess wird ressourcenschonende und pflanzenbasierte Farbe verwendet.

 Leinen

Unsere Leinenprodukte sind aus türkisch kultiviertem Flachs gewonnen. Die Flachspflanzen werden per Hand geerntet und weiterverarbeitet. Die Flachsfaser ist aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr robust und strapazierfähig, vor allem im nassen Zustand. Leinen ist außerdem wie Baumwolle sehr saugfähig. Feuchtigkeit wird schnell aufgenommen und fast genauso rasch wieder abgegeben.

Während der Wasserverbrauch beim Flachsanbau deutlich geringer ist als bei Baumwolle, ist die Weiterverarbeitung des Flachs zu Leinen mühsam und zeitaufwendig. In den traditionellen Schützenwebstühlen unsere Produzenten dauert die Weiterverarbeitung fast doppelt so lange als bei Baumwolle.

Leinen ist der perfekte Sommerstoff: solide und saugfähig. Perfektes Strandtuchmaterial eben.

Seide

Seide ist sehr aufwendig herzustellen. Sie ist kostbar und auch heute noch ein Symbol für Feinheit und Wohlstand. In der Türkei gibt es nur noch wenige Standorte, an denen kleine Familienbetriebe von der Seidenproduktion leben können. Anders als in Großbetrieben achten die türkischen Seidenbauern dabei auf ein schonenderes Verfahren. Der Seidenfaden wird nach einer Wärmebehandlung vorsichtig vom Kokon der Seidenraupe abgehaspelt und aufgespult. Ein besonderes Spinnverfahren verleiht Seidenfasern ihren charakteristischen Glanz. Seide hat ähnliche Eigenschaften wie Baumwolle, ist aber noch fester. Ihre temperaturregulierenden Eigenschaften und die extrem weichen Fasern machen sie auch heute noch ein hautfreundliches und beliebtes Gewebe für Textilien. Der Seidenanteil am Gesamtfaseraufkommen bei dokudu liegt bei < 1%. Seide aus biologischer Tierhaltung wird weltweit erst seit wenigen Jahren angeboten und in verhältnismäßig sehr geringen Mengen gehandelt.

Handwerk

Im Südwesten der Türkei findet man heute nur noch wenige Hersteller, die die handwerkliche Fertigung von Textilien beherrschen, leben und weitergeben. Bevor es überhaupt mit der Produktion losgehen kann, muss der Webstuhl eingerichtet werden. Dies ist ein zeitaufwendiger Prozess und erfordert größte Sorgfalt und Akribie.

Für die Nerds unter euch: Weben ist das rechtwinklige Verkreuzen von Kett- und Schussfäden. Unsere Partner verwenden hierfür handbetriebene Schützenwebmaschinen. Durch Heben und Senken der Kettfäden mithilfe mindestens zweier Schäfte entsteht ein Webfach, in das der Schussfaden am sogenannten „Schützen“ eingetragen wird.

Die handgesteuerte Arbeitsweise macht den Stoff nicht nur einzigartig, sondern auch extrem robust. Eine vollmaschinelle Herstellung, weißt eine wesentlich engere Webstruktur auf, als die traditionelle Webart. Kurzum: Unser dokudu-Stoff hat mehr Luft zum Atmen und ist weniger anfällig für Verschleiß.

Handwerkliche Fertigung bedeutet immer einen begrenzten Output. Masse ist auch nicht unser Ziel. Unsere Kollektionen bestehen daher aus einer limitierten Anzahl an Teilen.

Gemäß dem Motto „Unvollkommenheit ist Schönheit“ können unsere Textilien geringe individuelle Abweichungen aufzeigen, was für uns den Charme von echtem Handwerk ausmacht.

Produkte

Pestemal-Tücher – now for covering much more than just your bum

Klassische Pestemal-Tücher sind flach-gewebte Baumwoll-Tücher. Die Besucher türkischer Bäder (Hamam) benutzten diese traditionell allein dafür, ihren Allerwertesten zu bedecken. Seitdem hat sich der Anwendungsbereich von Pestemal-Tüchern weiter entwickelt, was nicht zuletzt an den vielen positiven Eigenschaften der Tücher liegt. Sie sind leicht, dünn und gleichzeitig sehr saugfähig. Aufgrund ihrer flachen Struktur trocknen sie extrem schnell.

Ob klassisch als Hand-, Strand- oder Saunatuch oder als Picknick-, Tisch-, oder Yoga-Decke – wir lieben Pestemal-Tücher, weil sie so vielfältig und kreativ einsetzbar sind.

Klassische Hand- und Badetücher – aber bitte maximal flauschig

Ja, auch wir haben sie – die klassischen Frottiertücher. Allerdings übertreffen die traditionell hergestellten Tücher maschinell hergestellte Ware an Weichheit und Flauschigkeit bei Weitem. Die hohen und dichten Schlingen der Tücher sorgen für maximales Volumen und maximal lange Haltbarkeit. Wir garantieren: Wenn ihr euch einmal eingewickelt habt, wollt ihr so schnell nicht mehr heraus.

Peskir-Tücher – kleine Pestemal mit ebenso viel Potential

Peskir-Tücher sind die kleinen Geschwister der Pestemal. Peskir sind genauso flach gewebt wie Pestemal und haben deshalb dieselben Eigenschaften – sie sind dünn, leicht und trocknen schnell. Nur der Niedlichkeits-Faktor ist deutlich höher. Die Tücher eignen sich als Servietten, Küchenhandtücher und Platz- oder Tischdecken.

Bademäntel – unsere Masterpieces

In unseren Bademänteln stecken zwei Pestemal, viel Liebe – und Hirnschmalz. Wir geben zu, den perfekten “one size fits them all” Schnitt zu finden war nicht einfach. In Zusammenarbeit mit unserer Schneiderin des Vertrauens in München sowie unseren Schneiderinnen und Schneidern in der Türkei und natürlich unseren Webern haben wir einen Bademantel geschaffen, den wir nicht mehr ablegen mögen.